Röntgen der linken Hand

Röntgen der linken Hand

Ein Erfahrungsbericht zum: »Röntgen der linken Hand«. Es war besser, dass ich alles notierte, direkt ins königliche Notizbuch. So könnt ihr an meinem Alltag und Leben teilhaben. Doch Vorsicht, lustig war und ist es nicht.

Story


Röntgen der linken Hand

Es gibt Tage, heute spreche ich von einem Freitag nach Maß, da wundert man sich als Patient. Die Angst verstärkt sich immer tiefer, wie soll das in Zukunft alles nur ablaufen? Ich bin bemüht um ein gutes und kommunikatives Verhältnis zu jedem medizinischen Personal, doch an diesem Freitag kam ich an Grenzen. Die Situation hat mich überfordert. Das Röntgen der linken Hand kann so aufwendig nicht sein, so der O-Ton meiner Frau Carmen. Schön das es direkt geröntgt werden kann, ich mach’ einige Besorgungen wir sehen uns zu Hause. Vergesse aber nicht, der Reha-Techniker kommt gegen Mittag. 

Röntgen der linken Hand
Röntgen der linken Hand

Wartezimmerromantik – da war sie wieder!

Aufwendig versuchte man mich durch die Praxis zu lotsen: Ich gehe vor, fahren Sie mir bitte hinterher. Okay, es war an vielen Stellen eng: Ihr Rollstuhl ist aber auch wirklich groß und breit, da müssen wir die Leute bitten aufzustehen. Warum war mir klar, die Sitzbänke waren im Weg und ich konnte nicht an den Beinen der vielen Menschen vorbei. Vor dem Röntgengerät angekommen, hörte ich aufmerksam zu und folgte den Anweisungen.


Man findet mich ebenfalls auf Threads.


Empathie weit gefehlt

Bis zu dem Punkt: wo die Dame meinen Arm inklusive Hand anfing zu verbiegen. Sie müssen mit dem Rollstuhl weiter nach vorn, im Begriff, die Bremsen zu lösen, spürte ich, wie mein Rollstuhl sich in Bewegung setzte. Der Grund? Ungefragt legte die Dame selbst Hand an, ohne jegliche Kommunikation. Übergriffig ist das Wort, das ich dazu verwende. Empathie weit gefehlt, ich blieb ruhig und bat darum, sprechen Sie bitte mit mir. Nein, sie selbst müsse die Hand auf dem Tisch platzieren. Okay, es passierte, was immer passiert, wenn man mit dem Kopf durch die Wand möchte. Behinderungen, Erkrankungen, Schmerzen, alles egal. 

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Röntgen mit unnötigen Folgen

Das Ergebnis erwartbar, schließlich kenne ich meinen Körper, sprach aus, was für mich Alltag ist. Fachpersonal, was für ein Wort in dieser Situation. Durch Ihre aktive Handlung lag das Ergebnis vor, eine Ataxie und Spastik nach der nächsten, inklusive Schmerzen. Wenig dankbar schaute ich die Dame an. Was machen Sie denn jetzt schon wieder? MS, Spastiken und Ataxien kennt Sie wohl nicht? Leute, das kommentierte ich nicht vor Ort und nicht in diesem Blog. Ich bekam die Dokumentenkarte mit den Worten Sie sich fertig, bitte gehen Sie jetzt. Wie immer habe ich dies natürlich verweigert und fuhr mit meinem Rollstuhl durch die Praxis, suchte mir einen Menschen, der mir beim Anziehen half und war froh, dass die Aktion damit ein Ende fand. 

Leben mit MS

Wir sollen schuldig sein?

Als Patient, Mensch mit Behinderung sehe ich mich auch im medizinischen Bereich Vorgängen ausgesetzt, die kein Patient verantwortet muss oder gar schuldig ist. Fehlendes, emphatisches Personal, keine Barrierefreiheit in Praxen und einiges mehr. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben, dafür habe ich Verständnis, doch solch ein Umgang und Infrastruktur, das liegt nicht an uns Patienten, also den Menschen mit Einschränkungen, die auf Hilfe angewiesen sind. 🧑🏻‍🦽

Ich dachte, das sollte der Leser erfahren!

Frank

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