Unter Pfarrerstöchtern – Der LahnStar! Oder auch das erste Mal, die Buchung über die zugehörige App für immobile Menschen unmöglich, da die eigene Wertmarke (ÖPNV) sowie die Begleitperson aus dem Behindertenausweis (in meinem Fall meine Frau) aktuell nicht bei der Buchung eingetragen werden konnte. Außer ich würde wie bei der Buchung über ein Mitarbeiter der Limburger Stadtlinie „Kleinkind“ als meine Begleitung im Textfeld einfügen – was so geschehen ist.
Unter Pfarrerstöchtern – Der LahnStar!
Zu einem offiziellen Termin wurde für mich aus besagtem Grund die Buchung umgesetzt, dafür war ich echt dankbar. Soll aber nicht von dem Makel ablenken. In unterschiedlichen Gremien hatte ich dies schon vor Monaten kundgetan – man würde es mal mitnehmen. Geändert hat sich leider nichts! Ohne zu kritisch wirken zu wollen, wie enrst meint man das mit uns immobilen Menschen?
Drehschwindel eines meiner Symptome durch die MS machen ein Verweilen sowie sitzen im Rollstuhl so weit hinten im Fahrzeug für mich unmöglich. Die gemachten Erfahrungen aus der Vergangenheit muss ich nicht wiederholen. Zum Test und Sicherheit hatte ich einen Beutel erhalten, also für den Notfall, saß ich doch auf dem Sitz im Mittelteil des Fahrzeuges. Hinten, wo ich als Rollstuhlfahrer vorgesehen bin, kann ich aber aus einem anderen Grund den LahnStar nicht nutzen. Der Fahrgastraum ist einfach zu klein geraten für Menschen mit meiner Körpergröße von über 190 cm. Zumal auch der Innenraum für den Rollstuhl und meine Beine mehr als eng nach vorne ist. Bei einer Streckspastik würde ich mir die Beine brechen – worauf ich nicht näher eingehen möchte.
Beim Überqueren des nächsten Bahnübergangs oder eines Schlaglochs hätte ich wohl mehr als nur ein Problem.
Der Erhalt der selbstbestimmten Mobilität wird ohne eigenes Fahrzeug kaum möglich sein. Was aber ein anderes, bedauerliches Thema wäre. Kommen wir zu den positiven Dingen. Bei der Hinfahrt waren es noch zwei (Helfer) Personen, die beiden freundlich und kompetent. Nur macht die Freundlichkeit keine Fahrzeuge größer noch meine Probleme der Erkrankungen kleiner. Gerne würden wir beide dieses Angebot öfter nutzen, was als Kernstadt Bewohner nur am Abend oder am Wochenende möglich wäre. Nur da passt mein Alltag und Leben hier ebenso wenig, wie ich in den LahnStar selbst – leider.
Ein Transport im Rollstuhl bei mir nicht umsetzbar, jedenfalls nicht so. Überhaupt der ÖPNV kaum eine Lösung, da dieser nicht nutzbar ist oder zu Zeiten fährt, die nicht im Ansatz zu meinem Leben und Terminen passen. Wir haben wirklich alles versucht, auf jede Art uns gemeinsam den Herausforderungen gestellt. Das Ergebnis bleibt immer gleich, nicht nutzbar. Innerstädtisch, im Landkreis Limburg-Weilburg und darüber hinaus. Es passt einfach nicht in den ländlichen Raum, gerade als Mensch mit Behinderung.
Unter Pfarrerstöchtern – Der LahnStar!
Nicht mal das, was ich dringend benötigen würde, all dies, was früher im eigenen Pkw gelegen hat, kann ich so mitführen. So viele Rucksäcke kann es gar nicht geben. Mit Schrecken habe ich festgestellt, mein Notfallset (Notfallset für Allergiker) für einen möglichen Insektenstich hatte ich vergessen, Ersatzkleidung nicht im Ansatz mitgeführt. Über alles andere rede und schreibe ich lieber nicht, den Einkauf im Supermarkt vergessen wir dabei lieber schnell. All dies verschafft uns unnötigen Stress, mit Schmerzen und einen Ablauf zum Tag den so auf Dauer keiner Aushalten kann. Die Barrieren, die sich im Alltag und Leben von immobilen Menschen täglich auftun, sind ebenfalls nicht inkludiert.
Drei Rollstuhlfahrende Personen haben dies in den letzten Monaten genutzt. Rechnet, man die Erprobungsfahrt sowie meine dazu waren es fünf Nutzer im Rollstuhl. Mitfahrende, werden zum Problem. Der Platz ist begrenzt und weitere Mitfahrende gefährden sich untereinander.
Der Rollstuhl wurde mit dem vorhandenem Gurtsystem ins Fahrzeug gezogen, zum Glück saß ich nicht in meinem Rollstuhl. Die Kräfte, die da einwirken sind, nicht dafür ausgelegt, zumal nicht jeder Fahrer die Punkte kennt, wo der Hersteller es zur Sicherung vorgesehen hat. Hier besteht erheblicher Nach-Schulbedarf, denn die Gurte an der Mittelachse des Zusatzantriebs anzubringen kann nur zu unerwünschten Schäden führen. Denn solch ein Aktivrollstuhl inklusive Zusatzantrieb kostet schnell mal 9.000 bis 12.000 Euro.
Kein E-Scooter mehr im ÖPNV
Ich fahre in der Woche über, wenn mit der Stadtlinie, was ebenfalls nicht angenehm ist. Die Busfahrer freundlich, also die meisten, nur wenn es gilt den Fahrplan einzuhalten – hat man irgendwie verloren. Meinen E-Scooter darf und kann ich im ÖPNV überhaupt nicht mehr nutzen, was jeden Beteiligten und Kostenträger nicht weiter interessiert. Meinen Antrag auf KFZ-Hilfe hat man nach über einem Jahr Bearbeitung abgelehnt. Also Danke für nichts!
Meine persönliche Mobilität ließe sich mit dem Fahrdienst der City Ambulanz umsetzen. Diese bieten zu jeder Zeit den Service des Krankenfahrdienst, ob die Aussage haltbar ist, kann ich nicht bestätigen, da ich außer vor Jahren keine Fahrt mehr umgesetzt habe. Denn auch hier müsste ich nach hinten, was unnötige Folgend haben würde! 🤮 Das Fahrzeug kam mit deutlicher Verspätung, was bei einer Terminfahrt so nicht sein sollte. Im Nachgang äußerte der städtische Mitarbeiter, die Verspätung war aber schon extrem. Dem konnte ich nicht widersprechen.
Fahrzeuge zu klein?
Jetzt verstehe ich den Hinweis vom Autoumbauer, diese Fahrzeuge sind für sie einfach zu niedrig. Auch im Mittelteil um dass sie im Rollstuhl ein oder rausfahren können – dies hatte ich beim Erstellen meines Kostenvoranschlages zur KFZ-Hilfe erst nicht verstanden. Mein Fazit fällt kurz und eindeutig aus, selbstbestimmte Mobilität, gerade im ländlichen Raum ist für immobile Menschen wie mich nicht möglich. Teilhabe im Ansatz ohne eigenes Fahrzeug so nicht umsetzbar.
F R A N K 🙋🏻♂️
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Im Blogbeitrag: Leser fragen – Wir antworten darauf! Beantworten wir den Leser:innen die gestellten Fragen. In erster Linie zu meinen persönlichen Veränderungen zum Thema Fitness- und Sport, Ernährung sowie Verbote und zum Lebensgefühl mit MS.
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